Einzelfeuerung verursacht mehr Feinstaub als Straßenverkehr

Einzelfeuerung verursacht mehr Feinstaub als Straßenverkehr

Ein gemütlicher Abend am offenen Kamin, was gibt es Schöneres. Doch das dadurch in Österreich pro Jahr mehr Feinstaub in die Luft geblasen wird als vom gesamten Straßenverkehr, das wissen die Wenigsten.

Aber es ist so! In der Umweltdiskussion ist Feinstaub ein großes Thema. Es werden sogar Fahrbeschränkungen oder -verbote erlassen.

Doch wer weiß schon wer, wieviel Feinstaub in die Luft bläst? Die meisten glauben es ist der Verkehr – weit gefehlt. Es ist die sogenannte Kleinfeuerung – Öfen im trauten Heim. Und wer hat zuhause schon eine Abgasreinigung installiert.

Der gesamte Straßenverkehr - Automotoren, Diesel, Lkw, Bremsen und Reifenabrieb plus Straßenstaub hat im Jahr 2017 4.390 Tonnen Feinstaub produziert. Die Einzelfeuerung jedoch 7.350 Tonnen und das Meiste davon ist Ultrafeinstaub, d.h. so kleine Partikel, dass diese in die Lunge, über die Blutbahn in andere Organe ja bis sogar ins Gehirn vordringen. Industrie und Landwirtschaft sind ebenso Hauptemissionäre von Feinstaub.

Quelle: Dok1/ORF: Dirty Hanno 2, www.best-research.eu

Was sagt das Umweltbundesamt?
Verursacher der Feinstaubbelastung: Die Belastung der Luft mit Feinstaub ist auf direkte Emissionen und auf die Bildung sogenannter sekundärer Partikel zurückzuführen. Der Großteil der österreichischen Feinstaub-Emissionen wird von den Sektoren Industrie (35 %), Kleinverbrauch (26 %), Landwirtschaft (17 %) und Verkehr (15 %) verursacht (Daten 2016). Im Kleinverbrauch entsteht Feinstaub bei Verbrennungsprozessen u.a. in manuell bedienten Öfen oder Heizungen für feste Brennstoffe; in der Industrie bei Verbrennungs- und Verarbeitungsprozessen. Im Verkehrssektor gelangt Feinstaub durch die Verbrennung von Kraftstoffen in die Luft, aber auch durch Brems- und Reifenabrieb und Aufwirbelung von Straßenstaub. In der Landwirtschaft tragen die Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen und die Tierhaltung zur Staubbelastung bei.

Seit 1990 haben die österreichischen PM10-Emissionen um 31% auf etwa 27.900 Tonnen (2017) abgenommen. Gegenüber 2016 ist eine leichte Reduktion um 0,2% zu verzeichnen.

Wissenwerte Fakten - oder nicht!



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